teaching artist

Beispiele kuratierter Filmreihen aus der Lehre der performativen künstlerischen Medienpraxis am Institut Kunst und Visuelle Kultur & Intergrated Media

2023

merch from my dreams _ wahr traum kaufen

eine kollektive Filmreihe von Studierenden der LV found footage; Werkstatt der Mastermodule, freies Erarbeiten struktureller und konzeptioneller Kompositionen

Beitrag Merle Becker

vimeo.com/user127201488/

Experimentelle Co-Produktionen mit Verwandten, Bekannten und Unbekannten in Delmenhorst; leeres Kaufhaus Lange Strasse

04/2023_public screening in Delmenhorst


Beiträge von :

die office gruppengroup zeigt: crtl+r from reality

Präsentation während der Showtime ’23: eine Videobühne als organisch – zwanglose Büroraumerfahrung

die Performance,crtl+r from reality verweist auf Standards der Ausstattung: angenehm ruhig – grün – hell… eine frei fließende Umgebung für formlose Meetings voll Prestige, nachhaltiger Lebensentwürfe und Permanenzen in der Bürolandschaft after work in progress

Idee: Anke Fischer

Start 04/23 – Ein Bild wie ein Begriff (Harun Farocki)

Aufgabe No_1 :

Bitte recherchiert BILDBEGRIFFE (Kineme)
zum Thema: Feierabend-Rituale. Welche Parallelen finden sich im Beispielfilm der Sichtung, Arbeiter verlassen die Fabrik und in Office Serien?

Was wird generell in den BILDBEGRIFFEN der Kulturindustrie zum Thema Büroarbeit zu sehen gegeben?


Vergleich:

EU/BRD/US/Büroserien oder oder andere Blockbuster, DDR Filme über Betriebe – wie wird hier Arbeit gezeigt?
was wisst ihr über Gewerkschaften?
a
1960/70/80
b
2000/2010/2020
c
Arbeitskampf aktuell

Videostill_ Maxi Seidel _ Performance in der Videoarbeit von Jann Rickers
(Szenen aus the office, US Serie ’05-’13)

Trailer für die Videoperformance der Gruppe
_von Kunst reden wir später_ showtime/Rundgang 2023 #10

Die Gruppe der Studierenden arbeitet mit der Vorstellung des Arbeitsraums als Lebensraum für die permanente Dienstleistungsfamilie.

In kommerziellen Serien- und Filmformaten werden Privatleben und Arbeit am Handlungsort der Großraumbüros zusammengelegt. Die Gruppe zitiert Filmbeispiele und kommentiert diese in der Bürolandschaft als Lebensumgebung der Angestellten. Sie entwirft Repliken zu Vorstellungen Harun Farockis in seinem Film „ Arbeiter verlassen die Fabrik“.

Die Arbeiter_innen verlassen den Arbeitsort nicht endgültig, sondern sie hinterlassen und injizieren private Gegenstände, um eine wohnliche Atmosphäre zu kreieren, die individuelle Lebensinhalte am Arbeitsort betont und nachklingen lässt. Sie existieren innerhalb der sozialen Struktur des Kollegiums am Arbeitsplatz und gestalten diesen in Dekors von Statussymbolen. „Das Kino“ zeigt seine Figuren hier nicht vorrangig nach Feierabend, sondern als Dienstleister_innen, die sich mit der Firma identifizieren – mal satirisch überspitzt oder im Berufsalltag als emotionalisierten Lebensmittelpunkt.

Diese Dopplung greift die Gruppe office gruppengroup formal auf, indem die Ausschnitte der „Büroserien“ auf Bildschirmen sowie live auf der Bühne performativ aufgegriffen werden – wiederholt, kommentiert oder abstrahiert werden. Die Reenactments kommen neben den Originalfilmausschnitten zur Aufführung. Parallel zu kommentierten Found Footage Kollagen in Projektionen und auf Monitoren werden die Bewegungs- und Sprachmuster teils synchron teils rhythmisiert inszeniert.

Diese Arbeitsweise greift die Spiel- und Inszenierungspraxis der „wooster group“ auf, die in New York seit den 1970’er Jahren theatrale Praxis als Dopplung und Parallelität zum Kino sowie zur abgefilmten Bühne innerhalb postdramatischer Produktionen erschlossen hat.

Anita Schmidt_Reenactment’23: Thomas Hornauer Video:Motivation im Sender B.TV ’03
Videostill_ Maxi Seidel _ Performance in der Videoarbeit von Luisa Brettschneider (Szenen aus Suits, US Serie ’11-’19)
Videostill_ Anita Schmidt _ performt in der Videoarbeit von Luisa Brettschneider

Abb.1 Daniel Dreyer zitiert aus der Serie Stromberg, Abb.2 Maxi Seidel: Stressabbau mit Schlüsselbund ab Abb.3 Reenactment einer Bürofeier_ Polonaise aus the office


Videostill: 2024; Beitrag Daniel Dreyer: wir und dein Platz